Noch genau ein Tag bis zum „Clo­sest Approach” von New Horizons

Hal­lo Ihr Lieben,

inzwi­schen ist New Hori­zons „nur noch“ eine Mil­li­on Kilo­me­ter von Plu­to ent­fernt, so dass sei­ne Lang­stre­cken­auf­klä­rungs­ka­me­ra („LORRI“ = „LOng Ran­ge Reco­nais­sance Imager“) immer mehr Details erken­nen kann:

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Wenn New Hori­zons dann mor­gen bis auf rund 12.500km an Plu­to her­an­fliegt (und zwar mit einer Geschwin­dig­keit von rund 50.400km/h, d.h. 14km/s, rela­tiv zu Plu­to), wer­den dann auch die ande­ren Instru­men­te an Bord nach einem aus­ge­klü­gel­ten Plan ihre Mes­sun­gen und Auf­nah­men machen. Allen vor­an wird dabei „MVIC“ (Mul­tis­pec­tral Visi­ble Ima­ging Came­ra) Farb­auf­nah­men im Spek­trum des sicht­ba­ren Lichts mit einer Auf­lö­sung von bis zu 270m pro Pixel (Bild­punkt)  machen.

Natür­lich krie­gen wir die Bil­der nicht gleich alle zu sehen, denn abge­se­hen von der Zeit, die ein Funk­si­gnal von New Hori­zons zur Erde braucht – näm­lich rund vier Stun­den – ist auch die Daten­über­tra­gungs­ra­te von New Hori­zons zu Erde nicht gera­de pri­ckelnd. Tat­säch­lich kom­men im Schnitt kaum mehr als 1kbit/s zustan­de. Das ent­spricht in etwa dem, was die Akus­tik­kopp­ler (also die Din­ger, in die man den Tele­fon­hö­rer zur Daten­über­tra­gung rein­stop­fen muss­te) in den frü­hen acht­zi­ger Jah­ren gebracht haben. Zum Ver­gleich: ein heu­ti­ger VDSL-Anschluss der Tele­kom lie­fert rund 50mbit/s also eine 50.000 Mal höhe­re Daten­ra­te und ein 4G(LTE)-Handy kann sogar theo­re­tisch bis zu 300mbit/s also eine 300.000 Mal höhe­re Daten­ra­te lie­fern. Aller­dings muss man New Hori­zons zugu­te­hal­ten, dass die Daten hier eine Stre­cke von annä­hernd 5 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter über­win­den müs­sen. Da wür­den ein VDSL-Modem und ein 4G Han­dy natür­lich schon längst in die Knie gegan­gen sein.

Im Ergeb­nis dau­ert das Über­tra­gen des gesam­ten Daten­vo­lu­mens aus den Mes­sun­gen und Auf­nah­men wäh­rend des Plu­to-Fly­Bys – näm­lich bis zu 8GB (rund 64 Mil­li­ar­den Bits) – damit also letzt­lich ca. 16 Mona­te, so dass erst Ende 2016 alle Daten  auf der Erde ange­kom­men sein wer­den. Da das aber ein ziem­lich lan­ger Zeit­raum ist, in dem der Raum­son­de eini­ges uner­war­te­te wider­fah­ren könn­te, haben die Inge­nieu­re vor­ge­se­hen, in den ers­ten paar Mona­ten nach dem Fly­By zunächst einen kom­pri­mier­ten Daten­satz aus­zu­le­sen, in dem also alle wich­ti­gen Daten und Bil­der mit ver­lust­be­haf­te­ter Daten­kom­pres­si­on über­tra­gen wer­den. Damit hät­te man dann zwar nicht die vol­le Qua­li­tät der Daten, dafür aber von allen Daten vor­ab eine Art Vor­schau. Dar­auf auf­bau­end kann man dann auch fest­le­gen, wel­che Daten beson­ders wich­tig sind und somit im Lau­fe der dar­auf­fol­gen­den Mona­te zuerst aus­ge­le­sen wer­den sollen.

Alles Lie­be

 

Dani­el

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