Hallo Ihr Lieben,
ich begrüße Euch herzlich zum vierten und letzten Teil meiner kleinen Serie über die Erfahrungen, die ich mit der Schaffung eigener Musik gemacht habe. Im ersten Teil meiner Serie hatte ich Euch ja zunächst auf eine Zeitreise in das Jahr 1989 mitgenommen, um Euch davon zu berichten, wie ich mich von jugendlichem Leichtsinn beseelt dazu angeschickt hatte, der frisch in mein Leben getretenen Dame meines Herzens ein Klavierstück zu komponieren. Im zweiten Teil hatten wir dann einen Zeitsprung in das Jahr 2019 vollführt, in welchem ich mir vorgenommen hatte, besagtes Klavierstück anlässlich der für Anfang 2020 geplanten Geburtstagsfeier meiner Herzensdame in ein Streichquartett zu transkribieren. Im dritten Teil ging es dann um den zweiten Satz jenes Streichquartetts, den ich meinem Werk kurz vor der Feier noch hinzugefügt hatte, um meiner Frau mehr als nur ein recyceltes Stück aus längst vergangenen Jugendjahren darbieten zu können. Das Ganze kulminierte schließlich in der eigentlichen Aufführung des nunmehr aus zwei Sätzen bestehenden Werks auf besagter Feier.
Neben vielen Hintergründen zu den musikalischen Details und Inspirationsquellen meiner Schöpfung enthielten meine bisherigen Ausführungen insbesondere detailreiche Schilderungen meiner emotionalen Reaktionen auf das gesamte Geschehen rund um die Entstehung und Aufführung meiner Musik. Dieser Umstand hat mich beim Schreiben der bisherigen Beiträge mehrfach zu der Frage geführt, inwieweit die Selbsterfahrung bei meinen kompositorischen Ambitionen mindestens so eine große Rolle gespielt hat, wie der aufrichtige Wunsch, meiner innig geliebten Frau ein sehr persönliches Geschenk zu machen. Dabei weiß ich noch gar nicht so recht, ob man das überhaupt kritisch hinterfragen muss. Steckt denn nicht letztlich in allem, was wir tun, immer auch ein bisschen Egotrip? Und wenn ja, ist das wirklich verwerflich? Sind Egotrips nicht gerade die unentbehrliche Antriebsquelle für so vieles, was wir alle tagtäglich vollbringen — und zwar insbesondere auch zum Wohle unserer Mitmenschen?
Naja — lassen wir diese psychophilosophischen Betrachtungen jetzt einfach mal beiseite. Es ist, wie es ist. Ich habe trotzdem das drängende Bedürfnis, das alles aufzuschreiben und mit Euch zu teilen. Möge sich jeder von Euch gerne sein eigenes Urteil zur gerade betrachteten Fragestellung bilden, wenn er es denn gerne möchte. Nun also erstmal zurück zu meiner Geschichte:
Zwangsentschleunigt
Eigentlich hatte ich alles erreicht: die Aufführung war gelungen, die ersten beiden Sätze meines Streichquartetts waren in der Welt. Ich hätte also jeden Grund gehabt, mit diesem Resultat meiner Anstrengungen ausgesprochen zufrieden sein. Und doch hatte gerade die Aufführung so vieles in mir ausgelöst, das ich nicht wirklich begreifen konnte. Sicher war nur, dass ich von alledem nachhaltig aufgewühlt war. Mir ging das alles tage- wenn nicht wochenlang nach und ich spürte einfach, dass ich es mit der Aufführung während der Feier nicht bewenden lassen konnte — und auch nicht wollte.
Als allererste Maßnahme nahm ich mir daher vor, das ganze Werk nochmals in einem halbwegs professionellen Tonstudio aufnehmen zu lassen, um es erstens in einer besseren Tonqualität und zweitens ohne die ärgerlichen Patzer während der live-Aufführung verfügbar zu machen. Ich wandte mich also an eine meiner allerbesten Freundinnen, die hervorragend in der Filmbranche vernetzt ist, und suchte auf diese Weise, an geeignete Kontakte für Tonaufnahmen zu gelangen.
Mittlerweile war es allerdings schon März 2020 geworden, und das bedeutete, dass urplötzlich die vermeintlich fast aus dem Nichts kommende SARS-CoV-2-Pandemie mit aller Härte zuschlug. Die Welt, in der wir eben noch allzu sorglos gelebt hatten, existierte mit einem Mal nicht mehr. Allgemeiner Lockdown, keine Cafés, keine Schule, keine Restaurants, kein Theater, keine Vorlesungen, kein Kino, keine Treffen mit Familie oder Freunden — mit anderen Worten: kein gesellschaftliches Leben mehr. Ein Quartett zusammenzubringen, das gemeinsam mein Stück einstudieren und in einem engen Tonstudio aufzeichnen würde, war somit schon wegen der bestehenden Infektionsschutzauflagen undenkbar. Mal ganz davon abgesehen, dass die meisten Musiker und Tontechniker gerade ganz andere Probleme hatten — und wir selbst natürlich auch.
Ja, der erste Lockdown. Was war das für eine verrückte Zeit. Immerhin hatte die dadurch bedingte Zwangsentschleunigung ja anfangs durchaus noch etwas Gemütliches. Und dieses einzigartige Kollektiverlebnis, für das wohl keiner von uns auf einen nützlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen konnte, fühlte sich zunächst fast ein bisschen abenteuerlich an. Aber mit diesen positiven Nebeneffekten war es dann doch wieder ziemlich schnell vorbei: nachdem uns allen nämlich im Laufe der Wochen und Monate so langsam zu dämmern begann, dass unser bisheriges Leben auf absehbare Zeit nicht wiederkommen würde, war dem Ganzen ziemlich schnell nichts mehr Positives abzugewinnen. Es dominierten Verunsicherung, depressive Verstimmungen und Zukunftsängste. Niemand wusste, wie lange das alles so weitergehen bzw. wohin es sich überhaupt letztlich entwickeln würde. Für mein Musikprojekt bedeutete das also, dass bis auf Weiteres weder die nötige Muße noch irgend eine realistische Möglichkeit in Sicht war, die ersehnte Aufzeichnung zu realisieren.
Auf ein Neues
Aber so ganz „sang- und klanglos” (wortwörtlich…) wollte ich meine kompositorischen Anstrengungen dann auch wieder nicht aufgeben. Irgendwann im Spätsommer 2020 beschloss ich daher, das Warten auf eine sich auftuende Möglichkeit, mein Stück professionell einspielen zu lassen, mit der Arbeit am noch fehlenden dritten Satz zu überbrücken. Nach dem Motto: „wenn ich eh warten muss, kann ich das Stück in der Zwischenzeit genauso gut gleich fertig schreiben.” Also: frisch ans Werk!
Diesmal hatte ich allerdings so gut wie kein Material zur Hand, auf dem ich hätte aufbauen können. Das Einzige was ich wusste, war dass der dritte Satz wieder in der Ursprungstonart a‑Moll des ersten Satzes erklingen und nach dem langsamen Mittelsatz traditionsgemäß wieder schnell und furios daherkommen sollte. Außerdem sollte das Ganze — ebenso traditionsgemäß — in Form eines sogenannten Rondos angelegt sein.
Ein solches Rondo besteht zum einen aus dem sogenannten Ritornell, das so heißt, weil es im Laufe des Stücks immer wiederkehrt, und zum anderen aus den sogenannten Episoden, die zwischen die Wiederholungen des Ritornells geschoben werden. Die Episoden können dabei durchaus frei und unabhängig voneinander gestaltet sein. Schematisch betrachtet sieht ein Rondo damit also in etwa so aus, wobei „R” das Ritornell sei und „E1″, „E2″ und „E3″ die verschiedenen Episoden:
Was Charakter und Struktur des dritten Satzes angeht, hatte ich letztlich den dritten Satz aus meinem unangefochtenen Lieblings-Klavierkonzert im Kopf: Mozarts zwanzigstes Klavierkonzert in d‑Moll (KV466). Ein wahrhaft überirdisches Werk, von dem ich selbstbewusst behaupten würde, dass es schlichtweg kein besseres auf der Welt gibt. Eine fantastische Einspielung von besagtem dritten Satz könnt Ihr hier hören.
Neben dem wild/furiosen Charakter des Ritornells hat mich darin für meinen eigenen dritten Satz vor allem die Art inspiriert, in der schon die einzelnen Wiederholungen des Ritornells mit ausladenden, durchführungsartigen Weiterentwicklungen daherkommen, die dem Ganzen eine ungeheure Kraft verliehen. So ähnlich hätte ich es im Idealfall auch gerne auch für meinen dritten Satz gehabt (natürlich im Rahmen meiner an Mozart gemessen extrem bescheidenen Möglichkeiten).
Was das inhaltliche Programm des dritten Satzes anging, war es nur folgerichtig, ihn der Zukunft unserer Beziehung zu widmen, nachdem ja der erste Satz für die Verliebtheit aus der Frühzeit unserer Beziehung und der zweite für das Glück des seither gemeinsam verbrachten Lebens stand. Nach so vielen gemeinsamen Jahren entwickelt eine Beziehung schließlich im Idealfall eine gewisse Reife, die es ermöglicht, den vielen teils durchaus anspruchsvollen Herausforderungen des sich immer wieder verändernden gemeinsamen Lebens konstruktiv und optimistisch entgegenzutreten. Der dritte Satz sollte daher Aspekte wie die Transformation von der Aufbauphase zu einer gereiften Zweisamkeit und den zugehörigen Abschied von vergangenen Lebensabschnitten aber auch die neue Gelassenheit der reiferen Lebensjahre sowie die Komplexität des Zusammenlebens in Musik ausdrücken.
Na super, Daniel. Viel schwerer kann man es sich ja kaum noch machen. Wie soll man denn Bitte solch abstrakte Begriffe überhaupt in Musik fassen? Und das als blutiger Laie? Geht’s noch? Andererseits: nach den Erfahrungen mit den ersten beiden Sätzen hatte ich dann doch das Gefühl, kompositionstechnisch viel dazugelernt zu haben und insoweit ein gewisses Selbstvertrauen (oder doch eher maßlose Selbstüberschätzung?) aufgebaut. Außerdem hielt ich es ein wenig mit John F. Kennedys Leitsatz aus seiner berühmten 1962er-Ansprache zum Mondfahrprogramm:
We choose to go to the Moon in this decade and do the other things, not because they are easy, but because they are hard
(wir haben uns entschieden, in diesem Jahrzehnt zum Mond zu gehen und die anderen Dinge zu tun, nicht weil sie einfach sind, sondern weil sie schwer sind)
ADDRESS AT RICE UNIVERSITY, HOUSTON, TEXAS, 12. SEPTEMBER 1962
Mozart, Kennedy?
Vielleicht brauche ich doch mal in Bezug auf meine Größenfantasien therapeutische Unterstützung…
Wie dem auch sei: Kennedy wollte wohl sagen, dass man an seinen Herausforderungen wächst und es daher lohnenswert sei, sich selbst ab und an mal solche Herausforderungen zu stellen. Also: auf geht’s!
Wiederkehrendes
Mein Ritornell sollte also wild/furios daherkommen. Gleichzeitig wollte ich weiterhin in der slawisch/osteuropäischen Klangwelt bleiben — gewissermaßen so, als würde ich den ersten Satz mit all den Erfahrungen der seither vergangenen 31 Jahre nochmals neu erfinden wollen. Und außerdem schwebte mir mit Blick auf das inhaltliche Programm ein aus zwei Themen bestehendes Ritornell vor, denn es sollten ja Aspekte einer Zweierbeziehung musikalisch zum Ausdruck gelangen. Mir schien es daher opportun, jedem der beiden Beziehungspartner seinen eigenen Ritornell-Teil zuzuordnen, so dass das Wechselspiel dieser beiden Themen zum Sinnbild für das Wechselspiel innerhalb unserer Partnerbeziehung werden möge.
Da ich mich diesmal ohne jedwede Terminvorgaben ans Werk machen konnte, stand ich dementsprechend nicht unter Zeitdruck und begann daher in aller Ruhe — teils mit MuseScore, teils am Klavier — an ein paar Ideen herum zu experimentieren. Nach einigen Tagen (vielleicht waren es auch Wochen — ich weiß es nicht mehr genau) kam ich dann irgendwann zu folgender Gestalt für mein Ritornell, wobei der erste Teil in Grün und der zweite in Rot hervorgehoben ist:
Man beachte, dass ich hier bereits die geballten Erfahrungen aus den bisherigen zwei Sätzen eingebracht hatte. Das machte sich zum Einen darin bemerkbar, dass sich die zweite Violine diesmal endlich weitgehend konsequent unter der Ersten hielt. Zum Anderen hatte ich zwischenzeitlich erkannt, dass es nicht egal ist, welches Instrument welchen Ton spielt. Der gleiche Ton klingt mit einer Bratsche gespielt durchaus anders als mit einer Violine. Daher verteilte ich insbesondere die Begleitung zum ersten Ritornell-Teil gleichmäßig auf zweite Violine und Bratsche, um die Klänge beider Instrumente individueller zur Geltung kommen zu lassen:
Überhaupt hatte ich den speziellen Klang der Bratsche im Laufe meiner Erfahrungen mit den ersten beiden Sätzen zunehmend zu schätzen gelernt. Doch dazu später mehr. Für den Moment beschäftigte mich vielmehr ein geeigneter Einstieg in mein Rondo. Einer zwischenzeitlich in den ersten beiden Sätzen etablierten Tradition folgend, wollte ich nämlich dem ersten Vorkommen des gerade geschaffenen Ritornells gerne wieder eine Art Einleitungsthema voranstellen — diesmal allerdings nicht nur in der ersten Violine, sondern unter Einbeziehung aller vier Stimmen. Das Ganze sollte ein bisschen so klingen, als würde die erste Violine nach dem verträumten Ausklang des lyrisch-schwebenden zweiten Satzes die anderen Stimmen wieder wachrütteln und zurück zur aufgewühlten Leidenschaft rufen wollen. Herausgekommen ist dabei folgendes:
Quasi komplementär dazu sollte auch der Abschluss für das erste Vorkommen meines Ritornells aus einem Motiv bestehen, das nacheinander von allen Instrumenten aufgegriffen wird und in eine effektvolle Kadenz mündet. Für das Motiv selbst bediente ich mich dabei aus dem Material des ersten Takts meines Ritornells. Das Ganze klang dann so:
Fein. Das erste Vorkommen meines Ritornells war damit bereits „im Kasten”. Alles zusammen klang dann so:
Ganz ehrlich: ich war selbst ein wenig erstaunt, wie rund und stimmig die ganze Sache klang. Klar: dazu hatte ich dann auch wirklich schon eine Weile an alledem basteln müssen. Aber letztlich spürte ich förmlich während der Arbeit am Ritornell, dass ich gegenüber den ersten beiden Sätzen mit meinen kompositorischen Möglichkeiten deutlich weitergekommen war. Das Ganze fühlte sich immer weniger nach Hobbybasteln, sondern zunehmend mehr nach etwas Ernsthafterem an.
Wilde Episoden
Als Nächstes galt es nun, dem Ritornell die erste Episode folgen zu lassen. Hier wollte ich die eingangs schon angedeuteten Anspielungen auf den notwendigen Abschied von vergangenen Lebensphasen in Musik fassen. Genauer gesagt sollte anklingen, wie sich die nostalgischen Rückbesinnungen auf längst Vergangenes immer mal wieder einen verschlungenen Weg in das gegenwärtige Bewusstsein bahnen und uns dazu zu verführen suchen, die vermeintlich so glänzende Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, anstatt zu akzeptieren, dass sich die Lebensbedingungen mit fortschreitender Entwicklung verändern und insofern nach eigenen, neuen Gestaltungsformen für unser gegenwärtiges Leben verlangen. Ähnliches gilt für die Macht, die einstmals erlebte Traumata über unser Leben zu behalten versuchen und sich somit immer wieder störend in unser Gegenwartsbewusstsein drängen.
Um derartig Tiefgründiges in meiner ersten Episode auszudrücken, wollte ich charakteristische Fragmente aus dem „Lebensglück”-Motiv ebenso wie aus dem „Dramatik”-Motiv meines zweiten Satzes in verfremdeter Form erklingen lassen. Gleichzeitig sollten diese Fragmente aber von Motiven umspielt werden, die den Geist der lodernden Unruhe aus dem Ritornell fortführen — gewissermaßen als klangliches Sinnbild für den unvorhersehbaren Fluss des künftigen gemeinsamen Lebens, in den sich die vorgenannten Elemente der Vergangenheit aus dem Hintergrund heraus einschleichen.
Um mich diesem ehrgeizigen Vorhaben zu nähern, begann ich zunächst mit einer Modulation nach c‑Moll — jener Tonart also, in der das Dramatik-Motiv meines zweiten Satzes gesetzt ist. Dazu verwendete ich eine Sequenz aus Fragmenten meines Einleitungsthemas, die dann schließlich mit einem wuchtigen Akzent in G‑Dur (als Dominante zu c‑Moll) zum Stillstand kommt. Damit bekam das Einleitungsmotiv über den Anfang des Satzes hinaus die Funktion, den Wechsel zwischen Ritornell und Episoden anzukündigen, wodurch die Struktur des Stücks besser erkennbar gemacht werden sollte. Das Ganze klang dann am Ende diverser Trial-and-Error-Zyklen schließlich so:
Das ist doch schon mal ein recht furioser Einstieg in meine Episode, oder? Wie auch immer — jetzt sollte also als erstes mein „Lebensglück”-Thema aus dem zweiten Satz in verfremdeter Form auftauchen. Ihr erinnert Euch noch an dieses Thema? Hier ist es nochmal in Reinkultur von der ersten Violine solo gespielt:
Dieses Thema schnappte ich mir also und verschob es zunächst in die Bratsche (deren Klang mir ja während der Arbeit am zweiten Satz zunehmend ans Herz gewachsen war). Darüber hinaus versetzte ich das lyrisch-strahlende C‑Dur-Thema kurzerhand in das nunmehr erreichte c‑Moll, wodurch es einen eher fremdartig-melancholischen Charakter bekam — eben genauso, wie eine sich ins Bewusstsein windende verfremdete Erinnerung aus vergangenen bzw. an vergangene Zeiten:
So weit, so gut. Nun sollte das alles ja aber nur als unterschwellige Andeutung einer verfremdeten Erinnerung in Erscheinung treten. Daher sollte — wie weiter oben schon erwähnt — die wild lodernde Ritornell-Stimmung oberhalb dessen weitergesponnen werden. Ich schnappte mir also das Thema aus dem zweiten Teil des Ritornells, modulierte es mehrfach, um es an den Melodieverlauf der Bratsche anzupassen und setzte noch ein paar Zitate aus dem Einleitungsmotiv hinten dran. Herausgekommen ist dabei das Folgende:
Dass für die letzten zwei Takte der Bratsche im Moment noch nichts in der ersten Violine zu hören ist, hängt damit zusammen, dass ich an dieser Stelle den Übergang in das Dramatik-Thema aus dem zweiten Satz einfügen wollte. Aber dazu gleich mehr. Um dem Ganzen das endgültige Unruhelodern zu verleihen, vervollständigte ich jetzt zunächst erstmal noch die zweite Violine und das Cello gemäß der Harmoniefolge, die vom verfremdeten Glücks-Thema in der Bratsche vorgegeben wird. Insgesamt gelangte ich damit zu folgendem Ergebnis:
So weit, so furios. Nun aber sollte ja noch — wie weiter eben schon erwähnt — das „Dramatik”-Thema aus dem zweiten Satz auftauchen. Ihr erinnert Euch noch an dieses Thema? Damals klang es so:
An dieser Stelle sollte es allerdings von der ersten Violine in den Ausklang des von der Bratsche gespielten verfremdeten „Lebensglücks”-Themas hinein gespielt werden — und zwar als klangliches Sinnbild dafür, dass sich alte Traumata (das „Dramatik”-Thema stand ja für ein konkretes traumatisches Erlebnis) immer mal wieder ihren Weg in unser Bewusstsein bahnen und uns dabei aufwühlen und beängstigen. Das klang dann so:
Die weitere Entwicklung dieser Episode sollte dann wiederum der Hoffnung gewidmet sein, dass sich uns am Ende wieder ein Weg aus den Klauen der Trauma-Erinnerungen ebenen möge, und genau das wollte ich durch eine entsprechende Modulationssequenz symbolisieren, die schließlich zu einer abgewandelten Version meines Einleitungsthemas zurückführt und damit dann auch gleich die nächste Wiederkehr des Ritornells ankündigt.
Alles in allem kam dabei (inklusive der Hinzufügung von zweiter Violine und Cello) das Folgende heraus:
Episodische Wiederkehr
Die oben genannte nächste Wiederkehr des Ritornells wollte ich dann aber nicht einfach als wortwörtliche Wiederholung gestalten. Das wäre erstens zu langweilig gewesen und zweitens wollte ich die nächsten(n) Episoden(n) gleich noch irgendwie in dieses Ritornell einarbeiten. Meine Idee: das Ritornell sollte zweimal hintereinander wiederkehren und beide Male mit jeweils einer kurzen Episode ergänzt werden. Beim ersten Mal sollte dazu zweite Teil des Ritornells zu einer kurzen Episode fortgesponnen werden, während das Ritornell beim zweiten Mal nur bis zum Ende des ersten Teils laufen sollte, welcher dann seinerseits als kurze Episode fortgesponnen werden sollte. Einfacher gesagt: es sollte also jeder der beiden Ritornell-Teile je einmal zu einer kurzen Episode weitergeführt werden — und zwar zuerst der Zweite, dann der Erste. Da ja beide Teile — wie eingangs erwähnt — sinnbildlich für die beiden Partner einer Paarbeziehung stehen sollten, könnte man sagen, dass jetzt gewissermaßen jeder von beiden Beziehungspartnern seine eigene kurze Episode erhalten sollte.
So schnappte ich mir jetzt also das Ritornell, das für die Fortentwicklung des zweiten Themas vorgesehen war, ließ es bis zum vorletzten Takt in seiner Ursprungsgestalt durchlaufen und wiederholte dann eben jenen aus Staccato-Vierteln bestehenden vorletzten Takt im Rahmen einer ausladenden Modulation, die über diverse Zwischendominanten nach dem Schema „eine Stufe runter, vier Stufen rauf” quer durch den Quintenzirkel bis nach e‑Moll führte. Von dort aus schaltete ich dann auf ein Achtelnoten-Motiv um, das sich in einer absteigenden Modulation über eine weitere Zwischendominante wieder in die Grundtonart a‑Moll zurückentwickelte. Daran schloss sich eine kurze Kadenz in a‑Moll an, die dann wieder zu einer Kurzversion meines charakteristischen Einleitungsthemas zurückführte. Das Ganze klang dann so:
Mir wurde dabei bewusst, dass ich deutlich mutiger und experimentierfreudiger als in den ersten beiden Sätzen geworden war, wenn es darum ging, die konventionellen Harmonieschemata zu sprengen. Das war jetzt natürlich noch lange kein Impressionismus oder gar Expressionismus und insbesondere kein Jazz & Co. Aber es war eben deutlich farbenreicher als die ziemlich einfach gestrickten Harmonieverläufe meines ersten Satzes und immer noch ein diesbezüglicher Fortschritt gegenüber dem zweiten Satz. Gut also, dass man sich offenbar auch nach Fünfzig noch eine gewisse Lernfähigkeit bewahrt…
Nun also sollte das Ritornell — wie oben angekündigt — erneut wiederkehren, diesmal aber nur bis zum Ende des ersten Teils laufen, der dann seinerseits weiterentwickelt werden sollte. Dazu ließ ich den ersten Teil nur bis zu seiner Hälfte unverändert durchlaufen und schnappte mir dann den ersten Takt der zweiten Hälfte (die genauso anfängt, wie die Erste), um Abwandlungen desselben wiederum im Rahmen einer Modulation durch diverse Tonarten zu schicken. So gelangte ich über d‑Moll, es-Moll und e‑Moll schließlich wieder in meine Grundtonart a‑Moll. Von da ab ließ ich die zweite Violine ein aus Halbnoten bestehendes wellenartiges Motiv dazu spielen, das letztlich als Basis einer mehr oder weniger glatten a‑Moll-Kadenz diente. Das Ganze mündete dann in eine sehr dezidierte Schlusskadenz, die das vorläufige Ende des wilden Teils markieren sollte (dazu gleich mehr). Herausgekommen ist dabei jedenfalls das Folgende:
Langer, ruhiger Fluss
Wow! Da lag nun ein wahrhaft aufwühlendes, wild-loderndes Stück Musik hinter mir, durch welches die Unwägbarkeiten der gemeinsamen Zukunft zum Ausdruck gebracht werden sollte. Die beiden Ritornell-Teile als Repräsentanten der beiden Beziehungspartner wurden darin zerstückelt, wild durch die Tonarten getrieben und von verfremdeten Andeutungen jener Motive aus dem zweiten Satz untermalt, die für langjähriges Lebensglück aber auch traumatische Ereignisse aus der Vergangenheit stehen. Für mich fühlte sich das stimmig an und erfüllte genau den Anspruch, den ich insoweit an den Charakter meines ersten Satzes gestellt hatte.
Aber der musikalische Blick in die Zukunft unserer Beziehung sollte sich nicht allein auf deren Unwägbarkeiten und die damit verbundene Unruhe richten. Auch die Hoffnung auf einen ruhigen, von gewonnener Reife geprägten und mit der Vergangenheit versöhnten Fluss unserer gemeinsamen Zukunft sollte ihren angemessenen Ausdruck finden. Also nahm ich mir vor, die nächste Episode als Einschub eines langsamen Teils mit völlig neuem, eigenständigen Charakter zu gestalten. Solche langsamen Episoden als Einschübe in schelle Schlusssatz-Rondos sind dabei nicht einmal sonderlich ungewöhnlich. Bei Mozart gibt es sowas beispielsweise im dritten Satz seines 13. Klavierkonzerts in C‑Dur (KV 415). Hört Euch dazu mal den folgenden Ausschnitt aus eben diesem Satz an:
Mitten in das quirlige C‑Dur-Allegro bricht plötzlich ein melancholisches c‑Moll-Adagio und weicht erst nach einer ganzen Weile wieder dem C‑Dur-Ritornell im Allegro-Tempo. Dabei wechselt sogar der Takt von 6/8 auf 2/4. Ein Präjudiz für die Zulässigkeit solcher Einschübe gab es damit also schon seit mindestens 237 Jahren. Das sollte allemal als Rechtfertigung dafür ausreichen, dass ich mich auch mal so etwas trauen darf.
Ich wechselte also mal eben frech von a‑Moll in dessen Paralleltonart C‑Dur und änderte den Takt ebenso frech vom bisherigen Vierviertel- in einen Dreivierteltakt (warum ausgerechnet in diesen, erkläre ich weiter unten). Außerdem bremste ich das Tempo von „vivace” („lebhaft”) nach „lento” („langsam”) herunter. In diesem Rahmen sollte nun eine Melodie entstehen, die sich ein bisschen wie eng umschlungenes, verliebtes Bluestanzen anfühlen sollte. Und bei „Blues”-Tanzen denkt der musikalisch geprägte Mensch natürlich gleich an „Blues-Schema”. Dabei handelt es sich um eine sehr einfache Harmoniefolge, die neben dem Blues selbst auch dem Boogie-Woogie, dem Rock’n Roll und vielen anderen modernen Musikstilen als Grundlage dient. Besagte Harmoniefolge sieht dabei schematisch gesehen so aus:
Dabei ist mit „I” der Akkord auf der ersten Tonleiterstufe der Grundtonart gemeint, während „IV” für den Akkord auf der vierten Tonleiterstufe der Grundtonart und „V” für den Akkord auf der fünften Tonleiterstufe der Grundtonart steht. Das Ganze hört sich dann in dieser einfachsten Variante so an:
Für meine eigene Bluestanz-Variante griff ich allerdings auf eine Klangwelt zurück, die ich einem anderen „Blue”-lastigen Stück entlehnen wollte: George Gershwins „Rhapsody in Blue” aus dem Jahre 1924. Auch dieses schwungvolle Meisterwerk wartet ähnlich wie die oben zitierte Mozart-Musik mit einer langsamen Episode auf, deren Stimmung ich mir für meine „Bluestanz”-Episode zu eigen machen wollte. Hier eine kleine Hörprobe besagter Episode:
Um ein derartig sanftes Klangbild in oben beschriebenem klassischen Blues-Schema verwirklichen zu können, bedurfte es allerdings einiger Modifikationen desselben. So griff ich unter anderem auf große Septimen zurück, die für eine gewisse Aufweichung der zugrundeliegenden Akkorde sorgten. Außerdem wich ich bisweilen in Paralleltonarten aus, um dem Ganzen jene sehnsüchtige Note aus Gershwins Vorbild zu verliehen. Melodisch orientierte ich mich dabei an den von Gershwin gewählten, überwiegend kleinen Tonintervallen und Viertelnoten, um eine beruhigende Wirkung zu erzielen. Herausgekommen ist dabei letztlich das Folgende:
Man beachte, dass erste und zweite Violine in ziemlich vollendeter Polyphonie zueinander gesetzt sind — diesmal sogar unter relativ strikter Beachtung der gängigen Satztechnikregeln:
Auch dies darf als untrügliches Zeichen dafür gewertet werden, dass mir die Arbeit an den ersten beiden Sätzen meines Werks ein recht steile Lernkurve beschert hatten.
Stille Leidenschaft
Für die nun folgende Wiederholung meines Bluestanz-Themas hatte ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Während ich nämlich in der ersten Episode noch — wie oben beschrieben — das lyrische „Lebensglück”-Thema ebenso wie das schwermütige „Dramatik”-Thema aus dem zweiten Satz in den Hintergrund der aufwühlend-lodernden Modulationssequenz gesetzt hatte, wollte ich nun den umgekehrten Weg gehen: jetzt sollte sich das impulsive Leidenschaftsthema aus dem Hauptsatz meines ersten Satzes in meine ruhig dahinplätschernde Blues-Variante hineinschleichen. Damit wollte ich in Musik ausdrücken, dass die einstmalig überbordende Leidenschaft aus der Frühzeit unserer Beziehung (für die der erste Satz ja stand) in zeitgemäßer Form immer noch Bestandteil unserer Zukunft bleiben möge, gleichwohl sich unsere Beziehung insgesamt in ruhigere Bahnen hinein entwickelt hat. Ihr erinnert Euch noch an mein Hauptsatz-Thema des ersten Satzes? Hier nochmal eine kleine Gedächtnisstütze:
Für meine Blues-Variante versetzte ich das Thema zum einen von Moll nach Dur, da ich mich ja nun in einer Dur-Episode befand. Zum anderen ersetzte ich die Achtelnotenpaare durch Folgen aus punktierten Achtelnoten und Sechzehntelnoten. Damit sollte der sogenannte „ternäre Rhythmus” angenähert werden, in dem Blues- und Swing-Stücke oftmals gesetzt sind, um dem Melodieverlauf mehr Bewegung zu verleihen. Jetzt wird auch klar, warum ich für meine Bluestanz-Episode den Dreivierteltakt gewählt hatte: mein Leidenschafts-Thema aus dem ersten Satz ist nämlich auch im Dreivierteltakt gesetzt. In dieser Weise aufgebohrt und auf beide Violinen aufgeteilt, klang mein Leidenschafts-Thema damit nunmehr wie folgt:
Dem Ganzen unterlegte ich nun das von Cello und Bratsche getragene Harmonieschema meines Bluestanz-Themas und ergänzte die jeweiligen Lücken in den beiden Violinen um Viertelnotenmotive, die ebenfalls dem ursprünglichen Bluestanz-Thema entlehnt sind, so dass insgesamt das Folgende dabei herauskam:
Ein sanftes Halleluja
Meinem Gefühl für Formen entsprechend, musste allerdings nach diesen beiden Varianten des Bluestanz-Themas eine Art Zwischenspiel folgen, um die musikalische Spannung aufrechtzuerhalten. Zufälligerweise hatte hatte ich während dieser Zeit aus bestimmten Gründen immer mal wieder Leonard Cohens legendären Song „Hallelujah” gehört, den ich in einer besonders ergreifenden Interpretation der begnadeten irischen Straßensängerin Allie Sherlock auf YouTube gefunden hatte. Dabei ging mir vor allem diese eine Stelle nicht aus dem Kopf, in der es im Text heißt:
It goes like this, the fourth, the fifth
The minor fall, the major lift
The baffled king composing Hallelujah(Es geht so: die Vierte, die Fünfte,
die Moll-Absenkung, die Dur-Anhebung
der verwirrte König Halleluja komponierend)
Gemäß dem einleitenden Songtext ist damit der „geheime Akkord” König Davids gemeint, mit dem er Gefallen vor dem Herrn gefunden habe. Genauer gesagt geht es um eine Akkordfolge, nämlich die vierte Stufe, die fünfte Stufe, der Abfall nach Moll (also in die Paralleltonart) und der Anstieg nach Dur (also eigentlich wieder in die vierte Stufe, die dann zum sogenannten Gegenklang der Paralleltonart wird). Hier nochmals die besagte Passage zum Mithören (in der oben angesprochenen Interpretation von Allie Sherlock):
Für mein Zwischenspiel unterlegte ich eben jene Harmoniefolge einer melodischen Fortführung meines ursprünglichen Bluestanz-Themas, welches ich wiederum zwischen erster und zweiter Violine aufteilte und mit Hilfe übergebundener Halbnoten zu einem ineinandergreifenden Wechselspiel werden ließ. Das Ganze setzte sich dann in eine Modulationssequenz fort, die wieder zur aktuellen Grundtonart C‑Dur zurückführte, um damit die neuerliche Wiederkehr meines Bluestanz-Themas einzuleiten. Die Bratsche löst sich dabei zunehmend aus ihrer Untermalungsrolle und begleitet das Geschehen schließlich mit einer wellenartigen Sequenz aus Achtelnotengruppen. Herausgekommen ist dabei letztlich das Folgende, wobei die von „Hallelujah” übernommene Akkordfolge (also „König Davids geheimer Akkord”) farblich hervorgehoben ist (die vierte Stufe in Grün, die fünfte in Rot, die Moll-Absenkung in Violett und die Dur-Anhebung in Braun):
Ich erinnere mich noch ziemlich genau an den Moment, in dem ich diesen Teil fertiggestellt hatte und ihn mir zum ersten Mal als Ganzes von MuseScore vorspielen ließ. Ich war — offen gestanden — ziemlich verzaubert von der Anmut dieses Ergebnisses und konnte davon nicht genug hören, während das Abendessen bei uns schon längst auf mich wartete und ich bereits mehrfach (zuletzt dann berechtigterweise in ziemlich genervtem Ton) gebeten wurde, mich doch endlich zu Tisch zu begeben. Dass es mir so schwer fiel, mich von diesen Klängen zu lösen, kann also wohl als klares Indiz dafür gewertet werden, dass „König Davids Geheimakkord” offenbar nicht nur vor dem Herrn Gefallen findet…
Der letzte blues
Zum Abschluss meiner Bluestanz-Episode sollte nun also das ursprüngliche Bluestanz-Thema wieder erklingen. Allerdings sollte es nicht einfach nur zu einer wortwörtlichen Wiederholung des Themas kommen, da das einerseits einfallslos gewesen wäre und es ja andererseits darum gehen sollte, die Bluestanz-Episode ihrem Ende zuzuführen, was nach entsprechenden Modifikationen verlangte. Diese drückten sich zum einen in einer aufgepeppten Version der Achtelnoten-Begleitung durch die Bratsche, zum anderen jedoch in einem kleinen Einschub aus, mit dem ich dem Abschluss meiner Bluestanz-Episode noch einen kleinen Höhepunkt bescheren wollte (nachstehend in Grün hervorgehoben). Das alles hörte sich dann so an:
Dass die Begleitung durch Bratsche diesmal wirklich als nahezu eigenständige Melodie daherkommt, kann man meines Erachtens gut heraushören, wenn sie nur mit der ersten Violine zusammen spielt:
Auch hierin konnte ich spüren, wie viel sicherer mich die Arbeit an den beiden vorangegangenen Sätzen bei der Gestaltung meiner Stimmführungen hat werden lassen. Außerdem ist das eine der Stellen, an denen sich niederschlägt, dass ich — wie eingangs erwähnt — den besonderen Klang der Bratsche zu würdigen gelernt hatte und ihr insofern mehr Eigenständigkeit verleihen wollte.
Jedenfalls war mit dieser abschließenden Variante meines Bluestanz-Themas die gesamte dritte Episode meines Rondos fertiggestellt. Damit war also nun im Sinne der Rondo-Form eine weitere Wiederkehr des Ritornells gefragt. Ich führte das Stück daher zunächst wieder in Klangwelt der Ritornell-Tonart a‑Moll zurück und kündigte die Ritornell-Wiederkehr — gewissermaßen traditionsgemäß — mit einer weiteren Variante meines Einleitungsthemas an. Das Ritornell selbst ließ ich diesmal hingegen in seiner ursprünglichen Form erklingen, da es an dieser Stelle ja doch schon eine Weile lang nicht mehr im Ohr des Hörers erklungen sein würde, so dass ich ihm die Wiedererkennung des Ritornells auf diese Weise erleichtern wollte. Zusammengenommen hörten sich Übergang, Einleitung und Ritornell dann so an:
Zusammengefügt
Nach den Rondo-Regeln gehörte an dieses Stelle nun wieder eine weitere Episode, die ich dann auch gleichzeitig als furiose Schlussepisode mit Übergang in eine finale Kadenz gestalten wollte. Inhaltlich sollte zum Ausdruck kommen, dass unsere Paarbeziehung in ihrer geballten Vielfältigkeit und Komplexität letzten Endes ein aus zwei Komponenten zusammengefügtes Ganzes bildet, das in dieser Gesamtheit nahezu perfekt aufeinander abgestimmt ist. Es gibt eigentlich nur ein Kompositionsprinzip, das geradezu wie geschaffen für die musikalische Umsetzung einer solchen inhaltlichen Vorgabe ist: die Fuge.
Die Fuge kann man wohl mit Fug (Wortspiel beabsichtigt) und Recht als die Königsdisziplin der Kompositionstechnik bezeichnen. Grob gesagt ähnelt sie einem Kanon, also einer Struktur, bei der die Stimmen nacheinander mit demselben Thema einsetzen. Dabei muss beim Kanon das Thema so fortgesponnen werden, dass es zu den jeweils folgenden Einsätzen der anderen Stimmen passt.
Auch bei der Fuge spielt die erste Stimme zunächst das Hauptthema (genannt „Dux”), das dann anschließend von der zweiten Stimme gespielt wird. Im Gegensatz zum reinen Kanon wird das Thema bei einer Fuge jedoch in der zweiten Stimme gegenüber der Ersten um fünf Stufen nach oben versetzt. Die derart versetzte Version des Dux nennt sich dann „Comes”. Die erste Stimme spielt dazu eine passende Gegenmelodie, die als „Kontrasubjekt” bezeichnet wird. Die dritte Stimme setzt dann wieder mit dem Dux in der Ursprungstonart ein, während die zweite Stimme dazu das Kontrasubjekt spielt, diesmal allerdings in der Ursprungstonart. Daraufhin setzt schließlich die vierte Stimme wieder mit dem Comes ein, zu dem die Dritte wiederum das ursprüngliche Kontrasubjekt spielt.
Jede Stimme, die das Kontrasubjekt gespielt hat, spielt anschließend eine frei gestaltbare, aber natürlich harmonisch passende Melodie. Haben alle Stimmen erstmalig den Dux bzw. den Comes vorgetragen (womit dann die sogenannte Exposition bzw. erste Durchführung der Fuge abgeschlossen ist), folgt zunächst ein Zwischenspiel, bevor wieder eine der Stimmen mit dem Dux oder Comes einsetzt. Damit wird dann die zweite Durchführung eingeleitet. Auf diese folgt wieder das nächste Zwischenspiel, das seinerseits von der dritten Durchführung gefolgt wird usw. Schematisch dargestellt sieht eine Fuge damit so aus (wobei „D” der Dux, „C” der Comes, „K1″ das Kontrasubjekt, „K2″ das an den Comes angepasste Kontrasubjekt, „F” die frei gestaltete Melodieführung und „Z” ein Zwischenspiel sei):
Bekanntermaßen gibt es niemanden, der das Schreiben von Fugen so überirdisch meisterhaft beherrscht, wie es das 1685 in Eisenach geborene Kompositionsgenie Johann Sebastian Bach getan hat. Es lohnt sich daher, den oben umrissenen Aufbau einer Fuge an einem Beispiel aus Bachs Werk zu illustrieren. Ich habe dafür die Fuge in c‑Moll (BWV 537) gewählt, die meines Erachtens in besonderem Maße zeigt, wie unfassbar genial Bach seine Fugen konstruiert hat (genau genommen handelt es allerdings sich beim folgenden Beispiel um die Klaviertranskription des eigentlich für Orgel geschriebenen Werks):
Kommt Leute — hört sich das nicht an wie die musikalische Inkarnation eines mit allerhöchster Präzision gefertigten, perfekt ineinandergreifenden Uhrwerks? Egal, was man über Fugen und deren Aufbau weiß oder nicht — man hört förmlich wie genial diese Komposition konstruiert ist.
Glückliche Fügung
Nun gut: meine Schlussepisode sollte also fugenartig aufgebaut sein (sowas nennt man bisweilen auch „Fugato”). Auf diese Idee sind natürlich auch schon andere gekommen — und zwar lange vor mir. So hat etwa Mozart für den letzten Satz seiner 41. Sinfonie (KV 551) — der sogenannten Jupiter-Sinfonie — die nacheinander vorgestellten Themen aus dem Anfang des Satzes ganz zum Schluss in fugenartiger Weise zusammenklingen lassen. Hier diese an Genialität kaum zu übertreffende Passage zum Reinhören:
Man hört auch hier wieder diese uhrwerksartige Präzision, mit der die vier Stimmen ineinandergreifen und aufeinander abgestimmt sind. Ein kompositionstechnisches Feuerwerk!
Also: mal wieder so ein Fall, bei dem ich mit meinen Vorbildern nach den Sternen gegriffen hatte. Aber gut. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich machte mich also mit besagter Vorgabe ans Werk, dass dieser Fugato-Abschnitt das minutiös aufeinander abgestimmte Zusammenspiel der beiden Beziehungspartner musikalisch darstellen sollte. Daher mussten die beiden Ritornell-Teile, die ja für je einen Beziehungspartner stehen sollten, entsprechend zu Komponenten der Fuge im Sinne der obigen Erläuterungen werden. Ihr erinnert Euch noch an besagte Ritornell-Teile? Der Erste klang so:
Der Zweite hingegen so:
Ich schnappte ich mir also diese beiden Teile und ließ den ersten Teil zum Dux/Comes, den Zweiten hingegen zum jeweils zugehörigen Kontrapunkt werden. Um letzteres in einer harmonisch passenden Art zu erreichen, musste ich den zweiten Ritornell-Teil allerdings noch ein wenig zurecht-tunen, so dass er nicht mehr zu hundert Prozent seiner Ursprungsversion entspricht:
Das Ganze garnierte ich dann an den entsprechenden Stellen mit einer möglichst barockartigen freien Melodie und ließ es nach Ende der Exposition in ein ebenfalls barockartig angelegtes (und nachfolgend blau gefärbtes) Zwischenspiel aus Fragmenten des Ritornell-Materials sowie der freien Melodie münden, das harmonisch als Quintfallsequenz angelegt ist (siehe dazu meine entsprechenden Erläuterungen zum ersten Satz). Herausgekommen ist dabei letztlich das Folgende (Dux und Kontrasubjekt sind dabei in Dunkelbraun bzw. Braun, Comes und Comes-Kontrasubjekt in Ocker bzw. Dunkelocker und die freie Melodie in Grün gefärbt):
Na? Hat doch durchaus was Fugenartiges, oder? Also ich finde es für ein erstes vorsichtiges Vorwagen auf das Bach’sche Hoheitsgebiet gar nicht so schlecht. Auf jeden Fall kommt darin für mich ganz klar das intendierte Motiv zweier Themen als Repräsentanten zweier Beziehungspartner zum Ausdruck, die sich in einer komplexen Art und dennoch mit nahezu uhrwerksgleicher Präzision ineinanderfügen.
Fein. Jetzt blieb mir nur noch, von dieser Stelle aus in eine Schlusskadenz überzuleiten. Dazu spann ich jenes Zwischenspiel so fort, dass es zu einer vollständigen Kadenz meiner Grundtonart a‑Moll wurde, aus der heraus sich dann ein ausgedehnter Schlussakkord entwickelte. Das klang dann so:
Wow! Das ist doch mal ein furioses Ende eines Werks, das für mich selbst jedenfalls den absoluten Höhepunkt meines bisherigen musikalischen Schaffens darstellte. Hatte ja auch lang genug gedauert, denn derweil war es schon Anfang 2021 geworden.
Ihr würdet jetzt gerne das Werk als Ganzes hören? Sollt Ihr natürlich auch. Aber nicht, bevor ich meine kleine Geschichte zu Ende erzählt habe. Denn es stand ja weiterhin noch die Einspielung meines Gesamtwerks in Form einer einigermaßen professionellen Aufnahme an.
Eingespielt
Es war also, wie gesagt, mittlerweile Anfang 2021 geworden. Jener finstere Winter, dessen Vorabend zunächst Anfang November 2020 mit dem viel zu späten, reichlich unmotivierten und in der Sache vollkommen wirkungslosen „Lockdown-Light” begann und Mitte Dezember 2020 in den nächsten knallharten Lockdown überging, war alles andere als ein Wintermärchen. Die erneute soziale Ferne der Zwangsisolation lastete schwer auf uns allen und die damit einhergehende Frustration wich erst irgendwann im März/April einem ziemlich unschönen Verteilungskampf um die lang ersehnten, für die Allgemeinheit jedoch in viel zu geringem Umfang erhältlichen Impfstoffe. Es musste also erst Sommer 2021 werden, bis sich die Pandemielage spürbar entspannte und ich endlich das lang gehegte Vorhaben realisieren konnte, mein Gesamtwerk von einem Profi-Quartett einspielen zu lassen.
Schon kurz nach der Geburtstagsfeier meiner entzückenden Frau hatte ich Kontakt zu einem Freund aufgenommen, der Violinist im Frankfurter Opern- und Museumsorchester ist und — wie ich damals erfahren hatte — mit drei weiteren Orchestermitgliedern gelegentlich als Quartett auftritt. Der diesbezügliche Kontakt lag allerdings seither auf Infektionsschutz-Eis. Nun aber gab es dank der Impfungen wieder Orchesterproben und ‑auftritte. Ich spielte meinem Freund also das gesamte Notenwerk inklusive der existierenden live-Aufnahmen der ersten beiden Sätze sowie der MuseScore-Simulation des dritten Satzes mit der Bitte zu, all dieses für eine Aufnahme gemeinsam mit seinen Quartetts-Kollegen einzustudieren. Über einen guten Bekannten (und begnadeten Saxophonisten) stellte ich außerdem Kontakt zu einem talentierten jungen Cellisten her, der sowohl über Erfahrungen mit Musikaufnahmen auf Tonstudio-Niveau als auch über entsprechendes Equipment verfügte. Soweit waren damit alle Bausteine für die lang ersehnte Aufnahme meines Werks zusammengetragen.
Nach mehreren Zoom-Calls koordinierten wir die Aufnahme selbst dann letztlich so, dass sie in einem der Probenräume des Frankfurter Opernhauses stattfinden sollte, wohin besagter junger Mann sein Aufnahme-Equipment mitbrachte. Bevor es dann am 15. Juli 2021 endlich soweit war, wohnte ich einen Tag vorher noch einer Probe des Quartetts bei, die im Hause des ersten Violinisten stattfand. Wieder einmal hatte ich zwar den Eindruck, dass das Ganze noch ziemlich weit vom aufnahmereifen Niveau entfernt war, aber alleine die Chance, meinen dritten Satz zumindest in Auszügen nun endlich von echten Menschen gespielt auf echten Instrumenten erklingen zu hören, war für mich erneut ein ebenso bewegendes wie eindrucksvolles Erlebnis. Außerdem wusste ich ja aus den Erfahrungen mit der live-Darbietung, dass solche Profis durchaus in der Lage sind, sich schnell und effizient in die einzustudierenden Musikstücke einzuarbeiten.
Die am Folgetag vollzogene Aufnahme selbst versetzte mich dann einigermaßen in Erstaunen. Mir war nämlich bis dahin absolut nicht klar, dass solche Aufnahmen nicht einfach nur live-Mitschnitte einer kompletten Einspielung des jeweiligen Satzes sind, sondern erst später aus unzähligen Takes zusammengesetzt werden, die während der Aufnahme gemacht werden. Klappt eine Passage nicht so recht, wird sie einfach solange wiederholt, bis sie sitzt. Beim späteren Zusammenschnitt sucht man sich dann die besten Takes heraus und setzt sie digital zusammen. Auch die Dynamik und das Tempo lassen sich ebenso wie Hall und das Lautstärkeverhältnis der Stimmen zueinander im Nachhinein fast beliebig modifizieren. Letztlich kommt dabei dann ein Ergebnis heraus, das in dieser Form überhaupt nicht wirklich vom Quartett gespielt worden ist. Schon sehr beeindruckend, was man mit der Nachbearbeitung so alles machen kann und natürlich ein gewaltiger Unterschied zu einem echten live-Mitschnitt!
Insofern war also entgegen meiner ursprünglichen Hoffnung nach der eigentlichen Aufnahme weder die Arbeit wirklich getan, noch wusste ich danach, was wirklich bei der anschließenden Bearbeitung herauskommen würde. Stattdessen zog sich die Nachbearbeitung aufgrund starker Arbeitsbelastung des jungen Mannes mit dem Tonstudio-Equipment über mehrere Monate hin, in denen wir uns ständig gegenseitig neue Zusammenschnitte, Kommentare und Änderungsvorschläge hin- und herschickten. Die finale Version stand damit tatsächlich erst pünktlich zu Weihnachten 2021 fest, so dass ich sie meiner Frau mitsamt einer gebundenen Ausgabe der Partitur Anfang 2022 und damit ziemlich genau zwei Jahre nach der damaligen live-Darbietung auf ihrer Feier zum Geburtstag schenken konnte, womit das Quartett-Projekt für mich dann auch seinen würdigen Abschluss fand.
Epilog
Und wie klingt jetzt das Ergebnis der lange ersehnten Aufnahme? Ich würde sagen: beurteilt es doch einfach selbst! Hier alle drei Sätze meines Werks nacheinander zum Reinhören (bzw. sehr gerne auch zum Runterladen):
Erster Satz — Allegro:
Zweiter Satz — Romanze Andante:
Dritter Satz — Rondo Vivace:
Und? Was sagt Ihr? Vor allem den dritten Satz habt Ihr ja bis dato noch nicht als Ganzes gehört. Insofern wäre ich natürlich neugierig zu erfahren, wie er Euch gefällt. Derartiges Feedback kann man mir beispielsweise über die unten befindliche Kommentar-Funktion zukommen lassen… Bitte sprecht mich auch jederzeit sehr gerne an, falls Ihr an der Partitur interessiert seid. Ich lasse sie Euch dann ebenso gerne zukommen.
Tja, nun ist mein Projekt und mit ihm nun auch meine kleine Blogbeitragsserie über seine Entstehungsgeschichte zum Abschluss gelangt. Es bleibt also für mich an dieser Stelle nur noch eines zu tun: mich bei all jenen zu bedanken, die mich auf dieser schöpferischen Abenteuerreise begleitet und das Zustandekommen des letztendlichen Ergebnisses überhaupt erst möglich gemacht haben. Ich hoffe, ich vergesse in der nachfolgenden Liste niemanden, aber wenn ja, bitte ich schon jetzt aufrichtig um Entschuldigung…
Ich bedanke mich also hiermit von ganzem Herzen bei…
- …Benjamin Brainman für die Vermittlung des Quartetts, viel hilfreiches Feedback und jahrelange, musikalisch geprägte Freundschaft,
- …Ana Paola Alarcón und ihren Kolleg(inn)en für die fantastische live-Darbietung,
- …Ilana Goldschmidt für die entscheidenden Tipps zur Kontaktherstellung mit geeigneten Tontechnikern sowie für unsere über ein halbes Jahrhundert währende Freundschaft,
- …Tobias Rüger für sehr wertvolle Tipps zur Sicherung von geistigem Eigentum, die Kontaktvermittlung zum Tontechniker, anregenden Austausch rund um Musik sowie für die Erkenntnis, dass „Komposition” etwas mit „Zusammensetzen” zu tun hat,
- …Vlado Brunner, Sergio Katz, Freya Ritts-Kirby und Roland Horn für die außerordentlich gelungene Einspielung meines Werks,
- …Christopher Herrmann für die liebevolle Tontechnik und viele, interessante Gespräche rund um Musik und ihre Entstehung,
- …Wolfgang Schraub für die bald vierzig Jahre währenden, unzähligen und fruchtbaren Gespräche über Harmonie, Formen und Musik im Allgemeinen,
- …den Komponisten all jener Stücke, von denen ich für mein eigenes Werk inspiriert worden bin
und natürlich vor allem bei… - …Lana — für die Inspiration, die sie mir sowohl als Person, als auch durch unsere wundervolle gemeinsame Beziehung für mein Werk verliehen hat und vor allem dafür, wie wundervoll mein Leben dadurch ist, dass ich es mit ihr teilen darf!
Keine Musik dieser Welt könnte je so schön sein, wie eben dieser Umstand!
Alles Liebe
Daniel
Daniel, du bist ein Genie
Ich wünsche Lana und dir alles erdenklich Gute und möge eure Liebe weiterhin durch soviel Wärme, Zuneigung und Respekt zueinander geprägt sein.
Vielen herzlichen Dank, für dieses außerordentlich liebenswürdige Feedback, liebe Jutta! Möge uns allen ein Leben mit unseren jeweiligen Partnern beschert sein, das von gegenseitiger Achtung, Zuneigung und Wärme geprägt ist!
Der absolute Hammer! Ein Opus Magnum!
Lieber Daniel, shalom. Du hast in „3 Sätzen” aus so unterschiedlichen Quellen geschöpft. „Each piece is unique in itself, but they complement each other wonderfully. You brought together different elements from different styles and created together a beautiful Harmony”! sagte mein Sohn Meron eben nachdem wir Deine Komposition als Mittagskonzert gemeinsam gehört haben. Dein von den begabten Musikern gespieltes Werk „streicht” wohltuend und „streichelt” sanft wie eine musikalische Salbe an den Saiten unserer Seelen als Zuhörer. Vielen lieben Dank! Mögen Lana, Du und die ganze Familie Korn gesund und glücklich gemeinsam bis 120 weiter so harmonisch schöpferisch wirken. Herzlich, Dein Ari Lipinski
Lieber Daniel,
endlich hatte ich ausreichend Muse mir Deine Beiträge in einem Kontinuum zu erschließen, sowohl über Deine Textbeiträge als auch beim Zuhören der akustischen Beiträge – ich bin wirklich zutiefst beeindruckt in vielerlei Hinsicht – wie unglaublich großzügig, dass Du uns an diesem Schaffensprozess in dieser Ausführlichkeit teilhaben lässt. Dass Du tatsächlich eine Einspielung der Komposition mit einem leibhaftigen Quartett hast initiieren können, ist die Krönung dieses langen Weges. Wäre es nicht lohnend, diese Musik nochmal im Rahmen eines Konzerts hören zu können !?
Ganz herzliche Grüße auch an Lana – Deine offensichtliche unerschöpfliche Inspiration !
Petra
Liebe Petra,
sehr herzlichen dank für Deinen ausgesprochen liebenswürdigen Kommentar.
Konzert? Sehr gerne! Man müsste aber mal überlegen, in welchem Rahmen, denn das ganze Quartett hat zusammengenommen eine Aufführungsdauer von knapp 20min. Es kann also eigentlich nur Teil eines größeren Konzerts sein.
Ganz liebe Grüße
Dein Daniel
.….….…ja, lieber Daniel, das können wir mal gemeinsam überlegen !? Ich habe da schon eine Idee.….….….….…
.….….….….….……ja, lieber Daniel, Du hast recht, darüber habe ich auch nachgedacht und – ich habe da schon eine Idee !!! Herzlichst – Petra
Lieber Daniel,
wir mussten und wollten uns Zeit nehmen, um Dein Werk und seine Entstehungsgeschichte konzentriert erfassen und genießen zu können. Das hat sich gelohnt. Die Gelegenheit, ein „work in process“, von der Motivation über die Motivfindung, die Lösung technischer und Umsetzschwierigkeiten bis zur Vollendung, verfolgen zu können, bekommt man sonst nicht. Es macht Spaß, die Arbeit des Komponisten nachverfolgen zu können. Das Ergebnis, ein komplettes Streicherquartett, ist beeindruckend und wunderschön anzuhören.
Lieber Daniel, wir bestaunen Deine kompositorischen Fähigkeiten und haben viel Freude am „Gesamtkunstwerk“ Deiner musikalischen Mails.
Vielen Dank.
Judith und Gerhard
Liebe Judith, lieber Gerhard,
1000 Dank für dieses wundervolle Feedback! Ich freue mich sehr, wenn mein Werk und meine zugehörigen Blogbeiträge zu Eurer Erbauung beigetragen haben! Am Ende ist gerade Musik aber eben auch das geschriebene Wort immer auch eine Form der intensiven Kommunikation zwischen Mensch und Mensch. Und genau die ist es doch letztlich, die unser Leben wirklich lebenswert macht…